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Robert Bauer
HALTEN SIE DIE LUFT AN
Eine Probebühnengroteske in Sektlaune
Originaltitel: "Luft anhalten", erschienen im Kaiser-Verlag, Wien


Premiere: 7. Juni 2007 20.00 TASCH 2

Fotos link |

Eine Aufführung des Theaterjugendclubs

Besetzung:
Leitung -




Juliane Beier
Carl Pohla



HALTEN SIE DIE LUFT AN

Darsteller:

Jugendclub des Hessischen Landestheaters


Technische Leitung - Fred Bielefeldt | Beleuchtung - Dennis Jagusiak | Requisite - Margarita Belger | Maske - Grit Anders | Ton - Jens Keller | Garderobe - Elisabeth Müller | Schneiderei - Eva-Constanze Nau

Stück:

Eine einst vor dem Ertrinkungstod gerettete Dame versammelt in regelmäßigen Abständen ein paar sehr unterschiedliche Menschen zu einem sonderbaren, rituellen „Gesellschaftsspiel" um sich, bei dem dem Verlierer eine nicht ausgesprochene Bestrafung angedroht ist. Das Stück kreist um den Umgang mit alter Schuld und um die Frage nach dem Sinn der eigenen Lebensinhalte. Es wird eine zunehmend bedrückende und zugleich absurde Situation zwischen den beteiligten Personen geschaffen, die schließlich für die einzige Außenstehende zu einem gefährlichen Spiel auf Leben und Tod wird...



Pressestimmen:

Oberhessische Presse vom 09.06.2007

Wer ohne Schuld ist, kann ruhig weiteratmen

Marburg. Grotesk, aber vor allem gelungen war die Premiere von „Halten Sie die Luft an“ am Donnerstag im Theater am Schwanhof. von Franziska Lüdtke Vier Jahre haben sie zusammen gespielt. Dass sie in dieser Zeit zu einem Ensemble an der Schwelle zur Professionalität zusammengewachsen sind, zeigten Laetitia Samuel, Franziska Finkenstein, Jana Engelbach, Julia Peter, Max Dörbecker und Philipp Lind vom Jugendclub des Hessischen Landestheaters bei ihrer letzen gemeinsamen Premiere am Donnerstagabend im ausverkauften Theater am Schwanhof.

„Halten Sie die Luft an“ lautet der Titel der „Probebühnengroteske in Sektlaune“ des österreichischen Autors Robert Bauer. Die Aufforderung steht im Mittelpunkt der Geschichte um alte Schuld und den Sinn oder Unsinn verschiedener Lebensentwürfe. Eine Dame (Laetitia Samuel), die vor vielen Jahren bei einem Unfall fast ertrunken ist, versammelt immer wieder eine Gruppe höchst unterschiedlicher Menschen um sich, denen sie die Schuld an dem Unfall gibt, und denen sie unterlassene Hilfeleistung vorwirft.

Gerettet wurde sie schließlich von ihrem Mann, einem Nichtschwimmer, der dabei die Luft zu lange anhielt und aufgrund des Sauerstoffmangels bleibende Hirnschäden davontrug. Seither lässt die Dame die Künstlerin (Franziska Finkenstein), die Professorin (Jana Engelbach), den Fabrikanten (Max Dörbecker) und den Musikologen (Philipp Lind) ihre Schuld büßen, indem sie sie dazu zwingt, die Luft möglichst lange anzuhalten. Dem Verlierer des grotesken Spiels drohen harte Strafen.

Bei der Beerdigung ihres Mannes nutzt die Witwe die Gelegenheit und zwingt die Anwesenden, einschließlich einer unbeteiligten Studentin (Julia Peter) immer wieder, die Luft anzuhalten. Die vom Autor stark überzeichneten Figuren boten den Darstellern die Möglichkeit zu ausdrucksvollem und kontrastreichem Spiel, die diese allesamt sowohl sprachlich als auch körperlich voll ausschöpften.

Die unterschiedlichen „Schuldigen“ fanden sich immer wieder zu Gruppenchoreographien zusammen, die in ihrer Präzision sehr beeindruckend waren. In starkem Kontrast zu der grotesken Beerdigungsgesellschaft stand „special guest“ Jens Keller.

Der angehende Veranstaltungstechniker repräsentierte in seiner (vom Regieteam Juliane Beier und Carl Pohla erfundenen) Rolle als Wirt überzeugend die ganz normalen Menschen, jenseits von Schuld und „Luft anhalten“. Etwa 100 vorwiegend jugendliche Zuschauer verfolgten die bizarre Handlung voller Spannung. Am Ende gab es einen begeisterten Applaus für sechs starke Spieler in einer rund herum gelungenen Inszenierung.



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